Produktionen der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
Was spielt die Musikhochschule im Wilhelma Theater?



Das Wilhelma Theater - Lehr- und Lerntheater der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart - präsentiert zahlreiche große und kleinere Produktionen der Studierenden aus den darstellenden Studiengängen, aber immer wieder auch aus anderen Bereichen der Hochschule. Künftige Schauspielerinnen, Sänger, Figurentheaterspielerinnen, Dirigenten und Instrumentalistinnen (oder auch umgekehrt!) finden hier ein "echtes", d.h. zahlendes Publikum und haben damit die einmalige Chance, ihr erlerntes Können schon während des Studiums unmittelbar ein- und umzusetzen.
Damit bietet das Wilhelma Theater seinen Zuschauern die einzigartige Möglichkeit, einen Blick in den Stand der Ausbildung des Theaternachwuchses zu wagen und die jungen Künstlerinnen und Künstler bei ihrer beruflichen Entwicklung aktiv zu unterstützen.
Sehen Sie hier, welche Produktionen in der nächsten Zeit geplant sind:
EGALE LAGƎ
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Einsichten in den pataphysischen Vollzug
Fünf forschende Menschen bewegen sich auf der Suche nach neuen Erkenntnissen in besonderen Räumen, in denen die Grenzen der Welt jenseits der Naturgesetze, wandlungsfähig und offen zu sein scheinen. In einer Reihe von beweisführenden Erfahrungen zur 'Pataphysik, der Wissenschaft der imaginären Lösungen, machen sie deutlich, daß die Definition von Raum, Zeit und Bewegung allein eine Frage des Standpunktes ist. Mittels ungewöhnlicher Blickwinkel und Manipulationen von Livekameras werden die Expert*innen in Videoprojektionen zu puppenhaften Laborant*innen ihrer eigenen Experimente. Sie klettern in perspektivische Fallen, berechnen kalkulierte Irrtümer und finden sich von der Schwerkraft befreit in optischen Täuschungen zurecht. In einem skurrilen Schwebezustand zwischen Imagination und Sachverhalt machen sie die vieldeutige Natur der Dinge und Abläufe sichtbar. Durch die EGALE LAGƎ entsteht ein ironischer Zwischenraum, in dem die Realität eine Illusion ist und gleichzeitig die Illusion eine Realität. In der kontroversen Begegnung von Wahrnehmung und Wirklichkeit erscheinen befreiende Abweichungen und erleichternde Ausnahmen als Neuorientierung für einen willkommenen Lagewechsel.
Idee und Regie: Katharina Wibmer
Videotechnik: Álvaro García
Regie-Assistenz: Lukas Schneider
Bühne & Kostüme: Kersten Paulsen
Figurenspieler*innen: Emil Fischer, Eva Maria Hasler, Seul Subi Lee, Jo Posenenske, Nóra Vermes
Eine Produktion des Studiengangs Figurentheater der HMDK Stuttgart
Premiere: 24. März 2023, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen: 25. / 26. / 30. /31. 3 und 1.4. 2023, jeweils 20 Uhr
Alice, der Klimawandel und die Katze Zeta

Margret Boysen schrieb 2016 mit „Alice, der Klimawandel und die Katze Zeta“ einen Roman über den Klimawandel. Angelehnt an Alice im Wunderland schaffte Boysen eine absurde Geschichte, die dem Leser durch den Dschungel der Klimafragen hilft und ihm eine Stütze dabei ist, wichtige Zusammenhänge zu verstehen. Sie schafft es, eine Illustration verschiedener Klimamodelle zu skizzieren und jeden wissenschaftlichen Sachverhalt mit einer bildlichen Geschichte zu verdeutlichen.
Nachdem sie ein Kaninchen verfolgt hat, fällt Alice in den Lüftungsschacht des Supercomputers eines Klimaforschungs-Instituts. Sie landet in einer anderen Zeit. Unserer Gegenwart. In ihrer Zeit - der Zukunft - ist das Klima schon gerettet. Mithilfe eines Forschers begibt sie sich auf eine Zeitreise. Alice lernt verschiedene Klimamodelle kennen. Jahrtausende des Klimawandels ziehen mithilfe der Technik in wenigen Stunden an ihr vorbei. Die Katze Zeta macht ihr die wissenschaftlichen Zusammenhänge begreifbar. Immer wieder von der inneren Frage nach Schuld, Mitgefühl und Gleichgültigkeit geplagt, entschließt sich Alice, Farbe zu bekennen.
Der Regisseur Günter Maurer inszeniert mit den Studierenden der HMDK Stuttgart (Studiengang Sprechkunst) ein Hörspiel der ganz besonderen Art. Eine detailreiche Veranschaulichung, umgesetzt mit erfahrenen Sprecher*innen.
Mit den Studierenden des Studiengans Sprechkunst der HMDK Stuttgart:
Rahel Ehret, Lucas Herberhold, Annemarie Klemm, Kyara Klinar, Lieselotte Kohl, Marius Loy, Adina Müller, Emilian Tersek, Viktoria-Anna Theil, Jill Weinmann, Marcus Westhoff, Michael Baumann
Regie: Günter Maurer
25. und 26. April 2023, 20 Uhr und 27. April 2023, 18 Uhr
Tickets sind HIER erhältlich!
Gruppenbuchungen sind unter kbb(at)wilhelma-theater(dot)de möglich.
Dialogues des Carmélites

Oper in drei Akten von Francis Poulenc (1899 – 1963)
Libretto vom Komponisten nach dem gleichnamigen Drama von Georges Bernanos und der Novelle „Die Letzte am Schafott“ von Gertrud von le Fort
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Am 17. Juli 1794 wurden 16 Karmeliterinnen von Compiègne in Paris durch die Guillotine hingerichtet, da sie sich geweigert hatten, ihr Ordensgelübde zu brechen. Singend bestiegen sie das Schafott. Diese wahre Geschichte brachte der französische Komponist Francis Poulenc 1957 auf die Bühne.
Seine Oper erzählt mit großem Ausdruck eine Vielfalt an Gefühlen: Angst und Mut, Vertrauen und Zweifel, Sorglosigkeit und Panik. Die junge Adelige Blanche de la Force hofft, ihre ständige “Angst vor der Angst” im Kloster zu überwinden, und der Glaube an Gott wird zum Zentrum ihrer Suche nach Sicherheit. Doch auch der geschützte Raum des Ordens wird durchlässig für die Ängste und Sorgen der Schwestern, zudem bricht sehr bald die historische Realität ein. Die Revolutionsgarden zwingen die Nonnen, ihr religiöses Leben aufzugeben, der Orden wird aufgelöst, alle Nonnen werden verhaftet. Blanche flieht, um am Ende doch aus innerer Überzeugung mit ihnen das Schafott zu besteigen. Endlich wird sie frei von ihrer Angst.
Diese Oper gehört wie keine andere den Frauen, in keinem anderen Stück finden sich so viele wichtige weibliche Partien. Vor allem aber gehört die Oper bis ins Heute denjenigen Frauen, die widrigsten gesellschaftlichen Repressionen ihrer Zeit trotzen und die Mut, Glauben und Standhaftigkeit bewiesen haben.
Unter der musikalischen Leitung von Bernhard Epstein, der szenischen Leitung von Franziska Severin und in der Ausstattung von Michael S. Kraus spüren die Studierenden der Opernschule der HMDK Stuttgart den Schicksalen dieser bemerkenswerten Frauen und ihrer Weggefährten nach.
Es spielen das Stuttgarter Kammerorchester
und Studierende der Instrumentalklassen der HMDK Stuttgart.
Eine Produktion der Opernschule der HMDK Stuttgart
Premiere am 8. Juni 2023, 19 Uhr
Weitere Vorstellungen: 10., 12., 14., 16., 26., 28. und 30. Juni 2023, jeweils 19 Uhr