Das Ensemble der Lulu Produktion steht mit Julia Effertz auf der Bühne

In­ti­mi­tät auf der Bühne - eine Frage der Technik

OpernschuleWilhelma TheaterLulu

Sie ist die erste ausgebildete deutsche Intimitätskoordinatorin und hat seit 2019 über 60 Produktionen für Film, Fernsehen, Streaming und Bühne intime Szenen koordiniert. Im Profibetrieb bestens etabliert, ist ihre Arbeit gerade bei einem so komplexen und kontroversen Stoff wie Lulu in einer Hochschulproduktion doppelt wichtig. „Mir war zuvor nicht bewusst, dass es für intime oder belastende Szenen eine strukturierte und professionell geführte Anleitung geben kann. Durch Julias Arbeit wurde der Probenprozess deutlich entspannter und vor allem sicherer“ sagt Sarah Kling, die Lulus Verehrerin Gräfin Geschwitz verkörpert. 

Sex, Gewalt und Tod - in Lulu wechseln sie Schlag auf Schlag. Bestmögliche Balance aus Bühnenwirkung und Sicherheit in der Probenarbeit schafft Dr. Julia Effertz, die gemeinsam mit den Studierenden der Opernschule für die Opernproduktion Lulu intime und gewaltvolle Szenen erarbeitet hat. 

Intimität auf der Bühne ist eine Frage der Technik - „es ist ja schwierig, zwischen Menschen, die professionell zusammenarbeiten glaubwürdig Intimität herzustellen“ sagt Alba Valdivieso, eine der vier Lulu-Darstellerinnen. Durch die Intimitätskoordination „habe ich gelernt, intime Szenen so zu gestalten, dass sie für das Publikum intim wirken, obwohl sie technisch choreografiert sind“ (Cecilia Seo). Die Darsteller:innen sehen das auch über die Produktion hinaus als Gewinn: „Ich nehme mit, dass es immer einen Weg gibt, intime oder grenzüberschreitende Szenen so zu gestalten, dass sich alle Beteiligten wohl und sicher fühlen können“ (Sarah Kling).